1. Preis der "Stiftung Kultur" im Landkreis Mainz-Bingen
Der Wettbewerb der "Stiftung Kultur" forderte von den Teilnehmern eine Druckgrafik zum Thema "Lebensraum". Ich schuf eine Anaglyphe, ein Bild, welches sich mit einer Rot-Cyan-3D-Brille räumlich erschließt. (Wer eine 3D-Brille haben möchte, kann sich gerne eine bei mir abholen.)
Das unten stehende Bild lässt sich übrigens per Mausklick vergrößern.
Eine Zeitreise - Lebensraum Mainzer Becken
Einige Lebensformen, die in der Region des Mainzer Beckens nachweislich existierten, sind auf dem Bild in die Raumtiefe hinein gestaffelt; ausgehend von vergangenen Zeiten über die Gegenwart hin zur Zukunft.
Im Bildraum ganz vorn das Devon, eine Wasserwelt mit Trilobiten, Panzerfischen, Seesternen, Seelilien und Algen, rechts unten das Perm, ein Sumpfgebiet mit Dachschädellurch, Farn- und Schachtelhalmgewächsen, das Eozän mit Urpferdchen, das Jura mit einem Ammonit, das Oligozän mit Riesenzahn-Hai, eine Seekuh jagend.
Es folgt das Miozän, verkörpert durch den Hauerelefant und eine urzeitliche Hyäne, danach das Pleistozän mit Wollnashorn und jagenden Urmenschen.
Durch sesshafte, siedelnde Kelten und Germanen wurde der Lebensraum durch Ackerbau und Viehzucht verändert. Die Römer prägten das Landschaftsbild maßgeblich durch die Einführung des Weinbaus. Erste Städte, die bis jetzt stetig ausgebaut werden, entstanden (hier ein Blick auf Bingen), der Luftraum (Flugzeug) wurde durch die Entwicklung der Wissenschaft und Technik vom Menschen erobert.
Den Bildraum nach hinten abschließend blicken wir in eine fantasierte zukünftige Welt, in welcher vielleicht auch entfernte Lebensräume im All erschlossen werden.
Fundstücke und Nachbildungen zu den genannten ausgestorbenen Lebensformen finden sich zu einem großen Teil im Naturhistorischen Museum in Mainz.
Das Bild ist ein zweifarbiger Druck mit Buchdruckfarben auf Ölbasis von Birkenholzdruckstöcken. Insgesamt wurden zunächst 6 Bildabschnitte von insgesamt 12 Druckstöcken im Abriebverfahren erstellt, die anschließend auf einem großen Aquarellkarton zum Gesamtbild montiert wurden.
Anaglyphen
Anaglyphen sind Bilder, die in zwei Farben gedruckt sind und mit einer Brille mit rotem und blauem Glas betrachtet werden. Das rechte Auge nimmt durch das Herausfiltern einer Farbe ein anderes Bild wahr als das linke. Die leicht unterschiedlichen Netzhautbilder werden miteinander verrechnet - so entsteht ein räumlicher Eindruck.
Das unten wiedergegebene Bild (durch Anklicken vergrößerbar) mit Blick auf Bingen erschließt den Bildraum mit einer Rot-Cyan-3D-Brille (rechts rot - links blau).
Neuerscheinungen
Als reich bebilderte Comics in Reimform sind 2024 und 2025 "Die Lorelei" und "Die Sage vom Binger Mäuseturm" erschienen. Es sind die ersten beiden Heften zur geplanten Reihe "Sagenhafter Mittelrhein", erhältlich beim Autor (Lorelei: 9 €, Mäuseturmsage 7 €, ggf. Versandkosten).



*
Wandmalerei an der Kindertagesstätte St. Franziskus in Weiler
Größe ca. 7,8 m x 4,4 m, Vollton- und Abtönfarbe auf blaugrau grundierter Fassade
Sonnengesang des Heiligen Franziskus
Gelobt seist du, mein Herr, mit allen deinen Geschöpfen.
Besonders wertvoll ist uns die Sonne,
die uns den Tag schenkt und durch die du uns leuchtest.
So schön ist sie, strahlend in großem Glanz:
von dir, Höchster, ein Sinnbild.
Gelobt seist du, mein Herr, für den Mond und die Sterne.
Am Himmel lässt du sie scheinen. Klar, kostbar und schön.
Gelobt seist du, mein Herr, für den Wind,
für die Luft und die Wolken und die Vielfalt des Wetters,
durch die du deine Geschöpfe am Leben erhältst.
Gelobt seist du, mein Herr, für das Wasser.
Sehr nützlich ist es, klar, kostbar und rein.
Gelobt seist du, mein Herr, für das Feuer,
durch das du die Nacht erleuchtest.
So schön ist es, so munter, kraftvoll und stark.
Gelobt seist du, mein Herr, für unsere Mutter Erde,
die uns erhält und lenkt
und vielfältige Früchte hervorbringt, mit farbigen Blumen und Kräutern.
Gelobt seist du, mein Herr, für all jene, die verzeihen um deiner Liebe willen,
die Krankheit ertragen und Not.
Selig sind die, die ausharren in Frieden,
denn du, Höchster, wirst sie belohnen.
Gelobt seist du, mein Herr, für den leiblichen Tod;
kein lebender Mensch kann ihm entkommen.
Wehe jenen, die in schwerer Sünde sterben.
Selig, die er finden wird in deinem heiligsten Willen,
denn der zweite Tod wird ihnen nichts Böses anhaben.
Lobt und preist unseren Herrn
und dankt und dient ihm mit großer Demut.
Freie Übertragung des “Il Cantico di Frate Sole“
Der Sonnengesang war Ausgangspunkt für erste Überlegungen zum Wandbild. Die dort angesprochenen Elemente und Themenbereiche sind in den Bildmotiven aufgegriffen.
Etiketten
Das große Klimakterium mechanikum

Bei Betätigung der Handkurbel (ganz vorn) setzt sich das “Weltengetriebe” in Bewegung.
Das große Zahnrad trägt und dreht die mit Wasser gefüllte Schale, in der sich ein Landstück (in den Umrissen des Landkreises Mainz-Bingen) befindet.
Darüber strahlt auch nachts die Sonne, die ihre Energie durch das Solarpanel aufnimmt.
Unter der Sonne zwei Windräder, die durch einen Luftstrom von der linken Seite angetrieben werden. Der dazu erforderliche Luftdruck wird in einem Faltenbalg (im Kasten links) durch ein Hebe- und
Senkwerk erzeugt.
Rechts von den Windrädern schwebt eine Wolke, die sich beim Kurbeln hebt und senkt, sich mit Wasser füllt und es beim Aufsteigen "abregnen" lässt.